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KAPITEL

1. Einleitung
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2. Kakaniens Erbe(n)
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3. Hans Natonek (1892-1963)
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4. Anhang
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Markus Kreuzwieser:
Von Prag bis Tucson - Die vielen Leben des Hans Natonek


Natoneks Exposé betont sowohl den politischen als auch den autobiographischen Gehalt des Buchs:

Natonek, Hans: Peter Nyman (Textausschnitt) zeigen

Aufgabe:

Drucken Sie sich diese Textpassage bitte aus und markieren Sie die Schlüsselwörter dieses Exposés, die sich auf "Politisch-Gesellschaftliches" beziehen, mit gelbem Markierstift.

Bitte markieren Sie die Schlüsselwörter dieses Exposés, die sich auf "Intim-Privates" beziehen, mit rotem Markierstift.

Überlegen Sie im ARBEITSBLATT Gründe, warum sich oft im Privaten das Politische zeigt bzw. darstellen lässt. Rufen Sie, bitte, dazu wieder Ihr schon gespeichertes Arbeitsblatt von dem von Ihnen gewählten Speicherplatz auf. Vergessen Sie nicht, Ihre Arbeitsergebnisse im Anschluss wieder unter demselben Filenamen auf Ihrem PC oder Ihrer Diskette zu speichern.

In Ruth, der Geliebten Peter Nymans, ist Erica Wassermann, Natoneks zweite Frau, porträtiert. Die Tochter eines jüdischen Hamburger Anwaltes kam durch ihre Eltern, die mit Hermann Ullstein befreundet waren, zur "Neuen Leipziger Zeitung", wo sie Natonek kennen lernte. Die Straße des Verrats erzähle, so meint Erica Wassermann, wirklichkeitsgetreu, was geschehen sei: 1932 begann eine Affäre zwischen ihr und Natonek, die durch das politisch erzwungene Zusammenrücken der Juden beschleunigt wurde. (Serke 1987, 110 f.) Im Roman wie im Leben bricht die doppelte Katastrophe ein. Natoneks erste Ehe war lange gescheitert. Nun verfolgte ihn (und den Romanhelden) die Hass-Sprache der Nazis auch im intim-privaten Bereich, wenn Margret, Peters Frau im Roman, zu einem Pastor über ihren Mann, den sie nicht freigibt, hasserfüllt formuliert: "'Er lebt vom Verrat. Er ist ein Jude, ein Zersetzer, ein Zerstörer, ein Judas, wie er im Buche steht!' - Das Buch war 'Mein Kampf', das sie mit einer Inbrunst las wie ein Frommer die Evangelien." (ebd., 248) Für Natoneks erste Frau Gertrud, so bestätigt Erica Wassermann, traf dies exakt zu - für sie waren Hans Natonek und Erica Wassermann eben "die Juden". (ebd., 110 f.) An Natoneks neuen Schwiegervater schreibt Gertrud Hüther in einem Brief vom 14. Mai 1937:

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