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KAPITEL

1. Lebensphasen
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2. Kramers 'klassische Periode', 1927 bis 1939 - Besonderheiten seines Exilschicksals
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3. Gescheiterte Rückkehr
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4. Anhang
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Konstantin Kaiser:
Theodor Kramer (1897-1958)


Eleanor Farjeon hat, so Erwin Chvojka, "nichts zur Ermöglichung der Einreise Kramers in England beigetragen. Sie konnte dies gar nicht tun [...] Sie hat dann später wirkungsvoll in Kramers Leben eingegriffen, indem sie die treibende Kraft hinter den schließlich erfolgreichen Bemühungen, Kramer ab 1.1. 1943 eine Stelle als Bibliothekar in Guildford zu beschaffen, war." (Brief an Konstantin Kaiser, Wien, 11.3. 1995)

Kramer blieb zunächst in London, lebte von dem Stipendium der "American Guild" und der Unterstützung des englischen P.E.N.-Clubs und betrieb seine Weiteremigration in die USA. Am 17. Oktober 1939 berichtete Theodor Kramer aus Wimborne (Dorset) Volkmar von Zühlsdorff (von der American Guild):

"Ich selbst hatte in London eine Vorlesung und schrieb eine Anzahl einschlägiger Gedichte. Knapp vor Kriegsausbruch erhielten meine Frau und ich eine Einladung und lernten eine schöne englische Landschaft kennen. Nach drei Wochen mußten wir fort ... und sitzen nun in einem kleinen Landstädtchen fest. Meiner Einreise nach U.S.A. stellen sich Schwierigkeiten entgegen. [...] Alle literarischen Dinge, die ich in Frankreich anbahnte, stocken nun. In England sind wir an unser Permit gebunden, das uns nur Arbeit im Haushalt gestattet; dieser Arbeitsmarkt hat sich hier ganz wesentlich verschlechtert. Wir hatten hier nur ganz vorübergehend Arbeit; ich selbst hatte steinigen Grund zu roden. [...] Wir dürfen uns nur im Umkreis von fünf Meilen bewegen ..." (zit. nach Berthold, Eckert, Wende 1993, 345)

Theodor Kramer bat zugleich um eine "weitere Hilfe" der "American Guild", welche aber nicht möglich war. Möglicherweise verkehrte Theodor Kramer schon bald nach seiner Ankunft in dem am 17. März 1939 eröffneten Austrian Centre, mit dem auch Theodor Kramers alter Freund Joseph Kalmer (vor allem als Mitarbeiter der Zeitschrift "Zeitspiegel") verbunden war. In der Zeit vor der Internierung könnte auch ein erstes Zusammentreffen mit Erich Fried stattgefunden haben. Erich Fried berichtet:

Über das "Austrian Centre" können Sie sich in unserer gleichnamigen Überblicksvorlesung informieren.

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