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KAPITEL

1. Fred Wander: Kurzbiographie
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2. "Der siebente Brunnen"
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3. "Ein Zimmer in Paris"
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4. Hôtel Baalbek
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5. "Das gute Leben - Erinnerungen"
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6. Anhang
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Wilhelm Kuehs:
Fred Wander (1917)


Die politischen Verhältnisse im Nachkriegsösterreich beurteilt Wander sehr kritisch. Die Entnazifizierung nimmt er als sehr unzureichend wahr, vor allem aber sieht er immer wieder Anzeichen, dass Faschismus und Antisemitismus aus dem alltäglichen Leben nicht verschwunden sind.

Als Schriftsteller hat Wander in Wien keinen Erfolg. Für sein Jugendbuch "Taifun über der Insel", in dem er allegorisch seine KZ-Erfahrung beschreibt, findet sich kein Verleger. Auch ein Anlauf an der Schauspielschule bleibt erfolglos. Zwar wird Wander 1945 ins Reinhardt-Seminar aufgenommen, aber er bricht seine Ausbildung schon nach wenigen Wochen ab.

Wander lernt Elfriede Brunner (später: Maxie Wander) kennen. Sie stammt aus einer sozialistisch-kommunistisch geprägten Arbeiterfamilie. Viele ihrer Verwandten waren im Widerstand tätig. Wander ist nicht nur von dieser jungen Frau, sondern auch von ihrem Umfeld fasziniert. Hier vermeint er einen urwüchsigen, quasi unschuldigen Sozialismus zu erkennen.

Wander, Maxie zeigen

Ab 1955 hat Wander reichlich Gelegenheit den real existierenden Sozialismus aus nächster Nähe zu beobachten. Auf Empfehlung des Chefredakteurs des "Abend", Bruno Frei (1897-1988), erhält er ein Stipendium am Literatur-Institut Johannes R. Becher in Leipzig.

Frei , Bruno zeigen

Im dritten Teil seiner autobiographischen Aufzeichnungen schildert Wander sein Leben in der DDR. Er kennt die Kritik des Westens, ist aber davon überzeugt, dass der Kommunismus maßgeblich zum Fall des Nationalsozialismus beigetragen hat. Im Vergleich mit dem Wien der 50er Jahre erscheint ihm die DDR als Hort des Antifaschismus. Und auch als Autor gelingt ihm hier der Durchbruch, was wohl wesentlich dazu beigetragen hat, dass er in der DDR blieb.

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