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KAPITEL

1. Prozesse des Vergessens und Erinnerns am Beispiel der "Hasenjagd" Ein Vergleich zwischen Film und Literatur
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2. Elisabeth Reichart: Februarschatten. Roman
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3. Prozesse des Vergessens und Erinnerns am Beispiel des Films "Hasenjagd" (1994) von Andreas Gruber. Ein Vergleich zwischen Film und Literatur
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4. Anhang
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Herbert Staud:
Formen der Erinnerung - Gedächtnisarbeit


Aufgabe:

Ordnen Sie die jeweilige Art der Redewiedergabe jenen Worten zu, mit denen Hilde besser oder schlechter umgehen kann.

So gibt es in diesem Text Worte, die Hilde als Tatsachen zur Kenntnis nimmt und akzeptiert. Es gibt Worte, die Hilde nicht vergessen hat, die sich eingeprägt haben, die dem Vergessen diametral gegenüberstehen. Und es gibt Worte über Dinge, die Hilde nicht akzeptieren möchte, die sie dem Vergessen überantworten möchte.

"Die Glocken läuteten Maria Lichtmess ein. Läuteten. Um die Kirche mit Blut zu füllen. Zur Reinwaschung Marias. Wie rein. Wie rein. Die reine Maria. Die reinen Menschen. Das reine Dorf. Das reine Haus. Alles rein. Die Hausbewohner bereiteten sich auf den Kirchgang vor. Nur die Pesendorfers gingen nie in die Kirche. Alle anderen an jedem Sonntag. Und an diesem Tag. Zur Reinwaschung. Hannes wollte heute nicht gehen. Hannes wollte zu Hause bleiben. Hilde ging mit. Schweigend. Ringend. Zwischen ..... ???"

Arbeitsaufgabe 3

Aufgabe:

Den bisherigen Text resümierend: Zwischen welchen Polen muss sich Hilde entscheiden? Gehen Sie erneut zum ARBEITSBLATT und versuchen Sie, die dort gestellten Fragen zu beantworten. Rufen Sie, bitte, dazu wieder Ihr schon gespeichertes Arbeitsblatt von dem von Ihnen gewählten Speicherplatz auf. Vergessen Sie nicht, Ihre Arbeitsergebnisse im Anschluss wieder unter demselben Filenamen auf Ihrem PC oder Ihrer Diskette zu speichern. Kehren Sie dann zu unserem Praxisfeld zurück.

"Die hallenden Schritte waren schon zu hören, als sie noch nicht das Haus betreffen mussten. Hallten näher zu dem Haus. Hallten über den Hof. Gefolgt von einem zweiten Paar Schritte. Zuerst sah Hilde nur die Stiefel in der Eingangstür. Dann sah sie die Uniform. Hilde blieb regungslos sitzen. Neben ihr zitterte Frau Kals. Die Mutter schaute in den Gang. Schloss die Tür wieder, als sie die Eintretenden erkannte. Die Stiefel traten auf die Stiege. Waren vor ihrem Gesicht. Stießen sie in die Seite. Waren in ihrem Rücken. Gingen auf die Zimmertür zu. Betraten das Zimmer. Hielten vor dem Kasten. Jetzt plumpste etwas aus dem Kasten heraus. Jetzt lachte der Pesendorfer wieder sein Lachen. Jetzt war neben dem Aufsetzen der Stiefel ein schleifendes Geräusch zu hören. Hilde sah das geschleifte Bündel. Frau Kals sprang auf. Rannte über das geschleifte Bündel hinweg zu ihrem Baby. Sie schleiften das Bündel an ihr vorbei. Sah sie in das blutverschmierte knochige Gesicht des Bündels. Die Stiefel verließen mit dem Bündel das Haus. Blieben neben dem Bündel vor dem Haus. [...]"

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