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KAPITEL

1. Jura Soyfer: Das Dachaulied
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2. Theodor Kramer: Der Ofen von Lublin (22.8. 1944)
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3. Fred Wander: Der Siebente Brunnen. Erzählung
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4. Fred Wander: Gesichter (Kap. XI). In: Der siebente Brunnen. Erzählung (1972)
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5. Anhang
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Herbert Staud:
Holocaust und Literatur


Das "Dachaulied" von Jura Soyfer mag wohl auch diese Ambivalenz, wie sie im "Buchenwaldlied" vorkommt, spiegeln. Doch Jura Soyfer bringt das Kunststück zustande, dass die doppelte Lesart seines Liedes nicht allein durch seine Sänger - also die Lagerinsassen - eine für sie klare Bedeutung bekommt. Vielmehr finden sich im Text selbst Elemente und Anklänge, die die doppelte Lesart gegen die Machthaber kippen lassen.

Dies soll anhand der ersten Strophe von Ihnen untersucht werden.

Lesen oder hören Sie die erste Strophe:

Qualtinger, Helmut liest Jura Soyfers "Dachaulied" (1. Strophe) zeigen
Soyfer, Jura: Dachaulied (Chorfassung, 1. Strophe) zeigen
Soyfer, Jura: Dachaulied (Gitarre + Gesang, 1. Strophe) zeigen
Soyfer, Jura zeigen

Jura Soyfer: "Das Dachaulied" (1. Strophe)

(1) Stacheldraht, mit ???? geladen, (2) Ist um unsre Welt gespannt. (3) Drauf ein Himmel ohne Gnaden (4) Sendet Frost und Sonnenbrand. (5) Fern von uns sind alle Freuden, (6) Fern die Heimat und die Fraun, (7) Wenn wir stumm zur Arbeit schreiten, (8) Tausende im Morgengraun. (9) Doch wir haben die Losung von Dachau gelernt, (10) Und wir wurden stahlhart dabei. (11) Bleib ein Mensch, Kamerad, (12) Sei ein Mann, Kamerad, (13) Mach ganze Arbeit, pack an Kamerad: (14) Denn Arbeit, denn Arbeit macht frei, (15) Denn Arbeit, denn Arbeit macht frei!

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